Das ist unser Brauereichef Thomas. Die Brauerei im BREXX ist sein (neues) Reich. Vor über 10 Jahren hat er mit dem Brauen angefangen. Zuhause in der Küche, später im Keller. Zunächst mit kleinsten Mengen und wenig Technik. Er hat viel versucht und am Anfang hat auch nicht alles sofort geklappt. Aber so ist das halt mit allem, was man anfängt. Doch wenn man es wirklich will und mit Elan und Herzblut an die Sache geht, dann kommt in der Regel Gutes heraus. So wie bei Thomas. In seinem Fall kam richtig gutes Bier heraus. Und das braut er ab sofort im BREXX. Mit neuer Technik und viel mehr Möglichkeiten, aber immer noch mikro-klein. Uns so soll es auch sein: nicht viele Liter, sondern viel Geschmack, genau darum geht es hier.
Interessant, dass Thomas seine Leidenschaft zum Bierbrauen erst über Umwege entdeckte. Aber lassen wir ihn doch selbst erzählen, wie alles begann:
„Zum Bierbrauen bin ich über den Wein gekommen. Im Jahr 2004 habe ich begonnen, aus dem Honig der kleinen Imkerei meiner Eltern durch die Zugabe von Wasser und Hefe Honigwein herzustellen. Besonders gefallen hat mir, dass sich durch kleinste Veränderungen der Rohstoffe und Zutaten der Geschmack und die Aromen maßgeblich beeinflussen ließen. So habe ich dann mit verschiedenen Honigsorten herumexperimentiert, Rheinzuchthefen und Wilde Hefen getestet, Obst- und Beerenweine hergestellt und die verschiedensten Gewürze verarbeitet.
Als Biertrinker war Wein jedoch nur sehr selten das Getränk meiner Wahl. Der Lagerkeller war irgendwann gut gefüllt und mir blieb nur übrig, zu allen möglichen Anlässen meine selbst hergestellten Weine zu verschenken. Schade, dachte ich mir und braute 2006 mein erstes Bier. Auch wieder mit Honig, diesmal aber nur als Zugabe in die Bierwürze.
Nachdem mich das Ergebnis umgehauen hatte (nicht der Alkohol sondern der Geschmack!), ließ ich das Bierbrauen nicht mehr sein. Dass Bier nicht nur ein Durstlöscher ist, sondern ein Kulturgut, wurde mir jedoch erst bewusst, als ich meine jetzige Frau, eine gebürtige Tschechin, kennenlernte. Durch viele Besuche in ihrer Heimat wurde mir der Stellenwert klar, den dieses Getränk in früheren Zeiten einmal hatte und in manchen Regionen noch bis heute hat. Ein Getränk, das nicht nur als Fernsehbier den Durst löscht, sondern ein Genussmittel, das unsere Kultur geprägt hat und bis heute Menschen rund um den Globus verbindet.
Durch eine Ausbildung zum Kräuterexperten (IHK) sowie zum Bierbotschafter (IHK) hat sich die Welt der Möglichkeiten noch mal um ein Vielfaches Erweitert. Mein Ziel beim Bierbrauen ist nicht etwa das beste Pils der Welt herzustellen, sondern vielmehr die Vielfalt der natürlichen Rohstoffe auszunutzen und Aromen ins Glas zu bekommen die durch die industrialisierte Bierindustrie nicht (mehr) zu bekommen sind. Das Entdecken von alten Bierstilen oder das Verwenden von neuen Hopfensorten, das Experimentieren mit Kräutern und Gewürzen sowie das Kombinieren von ungewöhnlichen Malz- und Hefesorten machen für mich den Reiz des Brauens aus… und natürlich, was diejenigen sagen, die meine Biere probieren. Schließlich schmeckt nicht jede Kreation jedem gleich gut.“
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